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Geschichte

Die östlichen Ausläufer des Wellenberges wurden erstmals durch die Allemannen besiedelt. Etwa im 6. nachchristlichen Jahrhundert zog der Alemane Liutmar hinauf in das wellige Gelände unseres heutigen Gemeindegebietes. Er fand hier geeignetes Siedlungsland, das von Wald bedeckt war. Dazwischen lagen ausgedehnte Sumpfgebiete. Zeugen für diese erste Ansiedlung sind die Alemannengräber von Fimmelsberg welche im Jahre 1911 entdeckt wurden. Vom ersten Ansiedler erhielt die Siedlung den Namen Liutmarinchova, das heutige Leutmerken. Im Jahre 814 wird Leutmerken erstmals urkundlich erwähnt, weil damals ein gewisser Herolf von Leutmerken dem Kloster St.Gallen seinen ganzen Besitz verschenkte.

Die erste Erwähnung von Amlikon erfolgte im Jahre 1282. Der Name Amlikon wird abgeleitet von Amaline-hova. Die Amalinge sind Leute des Amalo oder eines Mannes, dessen Name mit Amal beginnt. Das Dorf wurde über weite Grenzen hinaus durch den Fährbetrieb über die Thur bekannt. Im Jahre 1728 wurde dieser durch eine Brücke ersetzt. 1838 wurde das Bergholz gerodet und 1845 die Aecker unter den Bürgern verlost. Zur Zeit der Hochkonjunktur wurde versucht Industrie anzusiedeln, weshalb die Bürgergemeinde südlich der Thur das heute noch bestehende Stickereilokal errichtete. 1910 wurde die Thurbrücke durch ein Hochwasser weggerissen und durch einen Neubau ersetzt. Kosten Fr. 83000.-. Für 8.2 Mio. Franken erfolgte ein weiterer Neubau im Jahre 1995.

Das ganze Gemeindegebiet wurde während 1000 Jahren durch die Herrschaft Griesenberg beherrscht, bevor im Jahre 1811 das Schlossgut verkauft wurde. In der Folge zerfiel das Schloss und wurde ein Raub des tiefsten Tobels im Kanton Thurgau. Zu den wenigen Zeugen dieser Geschichte gehören das Herrschaftshaus mit "Trülli" und einige wenige Ueberreste eines Bollensteinmauerwerkes. Der wohl bekannteste Herrscher der damaligen Zeit war Heinrich IV. der Vogt Gessler. Heinrich war eine Vertrauensperson der Habsburger und als solche auch Griesler genannt. Im weissen Buch zu Sarnen wurde er aber Gessler genannt. In einer Chronik von 1507 hiess der Vogt auch «Grissler» und im Jahre 1768 erhielt die Tellskapelle bei Küssnacht ein neues Wandbild mit der Inschrift: Hier ist Grisslers Hochmuoth vom Täll erschossen und die Schweizer edle Freyheit entsprossen.

Nach dem Sturz Napoleons im Jahre 1814 wurde das Gemeindewesen des Kantons neu geregelt. Das Schwergewicht der Gemeindeverwaltungen lag damals bei den Ortsgemeinden bis im Jahre 1987 die neue Kantonsverfassung die Bildung Politischer Gemeinden, beziehungsweise die Aufhebung des Gemeindedualismus von Orts- und Munizipalgemeinden beschloss. 1995 erfolgte die Inkraftsetzung der neuen Politischen Gemeinde Amlikon-Bissegg aus den früheren Ortsgemeinden Amlikon, Bissegg, Griesenberg und Strohwilen.

Geschichte in der ausführlichen Version

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